Unter Hautärzten ist die Therapie mit ultraviolettem Licht ein heißes Thema. Ein Übermaß an ultraviolettem Licht (UV) erhöht nämlich das Risiko von Hautkrebs. Aber gilt das auch bei mildem UVB-Licht? Laut einer aktuellen Studie von Dermatologen des Amsterdam University Medical Center ist das nicht der Fall.

Die richtige Dosis Sonnenlicht

Ultraviolettes Licht beschädigt Hautzellen. Hautzellen können diese Schäden reparieren und sich so anpassen, dass sie besser gegen ultraviolettes Licht geschützt sind. Im Wesentlichen ist der Mechanismus nicht anders als die Art und Weise, wie eine intensive körperliche Bewegung Muskelzellen schädigt. Tatsächlich regeneriert und repariert sich das System Mensch permanent selbst. Wenn die Schäden nicht zu groß sind und der Körper nach jeder Bewegungseinheit genügend Zeit hat, um Muskelverletzungen zu heilen, können Muskeln durch wiederholte intensive Bewegungseinheiten stärker werden. Tatsächlich ist der Körper sogar darauf ausgelegt, sich zu bewegen. Bewegung ist gesund.

Mit ultraviolettem Licht verhält es sich genauso. Es wird immer klarer, dass Menschen gesünder sind, wenn sie regelmäßig tagsüber draußen sind und Licht auf ihre Haut fällt - Licht, das teilweise auch aus UV-Licht besteht. Aber genauso wie zu viel intensive Bewegung zu Verletzungen führen kann, kann zu viel UV-Licht das Risiko von Hautkrebs erhöhen.

 

Langjährige Erfahrung in der UVB-Lichttherapie

Dies gilt jedoch nicht für medizinische Anwendungen mit UV-Licht. Hautärzte behandeln beispielsweise seit Jahren Patient:innen mit der Hauterkrankung Vitiligo mit Schmalband-UV-Licht-Therapien (NB-UVB). Studien belegen, dass diese Behandlung das Risiko von Hautkrebs nicht erhöht. Weniger klar ist die Situation bei einer kombinierten Behandlung mit ultraviolettem A-Licht und Medikamenten, die die Haut empfindlicher für ultraviolettes Licht machen. Diese spezifische Behandlung vergrößert möglicherweise das Risiko für einige Formen von Hautkrebs.

 

Studien unterstreichen: UVB-Technologie für zuhause ist sicher

Das niederländische Unternehmen Dermasun hat eine anwenderfreundliche UVB-Technologie entwickelt, die Menschen zu Hause nutzen können und die eine sichere Menge an UVB-Licht abgibt. Die Intensität dieses Lichts ist geringer als die der Schmalband-UVB-Therapien, die Dermatologen verwenden. Dennoch unterstützte Dermasun eine Reihe von Studien zur Sicherheit der eigenen Technologie.

Eine dieser Untersuchungen wurde 2016 in MOJ Immunology veröffentlicht. In dieser Studie fanden Dermatologen des Amsterdam University Medical Center (UMC) keine Schäden in Hautzellen von Probanden, die zwei Monate lang täglich zehn Minuten lang vor einem Dermasun Helios saßen.

Das ist beruhigend, aber zwei Monate sind nicht sehr lange. Außerdem war die Anzahl der Probanden begrenzt. Aus diesem Grund beteiligte sich Dermasun an einer weiteren Studie zur Sicherheit der Verwendung des Dermasun Helios. Auch diese wurde vom Amsterdam UMC durchgeführt. Bei dieser Erhebung untersuchten die Dermatologen Hautgewebeproben von insgesamt 68 Probanden, die wiederum drei verschiedenen Gruppen angehörten.

Eine Gruppe bestand aus Patienten mit einer Hauterkrankung, die in einem Krankenhaus einen Monat lang oder länger dreimal pro Woche mit Schmalband-UVB-Strahlen behandelt wurden. Die Probanden der zweiten Gruppe nutzten zu Hause einen Dermasun Helios seit mindestens anderthalb Jahre lang täglich. Eine dritte Gruppe bestand aus Hautpatienten, bei denen Ärzte einen Teil ihrer Haut mit UV-Licht behandelten und bei denen die Forscher ein Stück Hautgewebe untersuchten, das nicht bestrahlt wurde.

Die Forscher untersuchten die Hautzellen der Probanden, bevor die UVB-Behandlungen begannen, und danach. Wie bereits bei der ersten Studie stellte sich auch bei dieser heraus, dass die tägliche Anwendung von Dermasun Helios sicher war.

 

Dermasun Helios: Keine Schäden an Hautzellen


Die Forscher untersuchten in den Hautproben unter anderem die Aktivität des p53-Proteins. Dies ist ein Reparaturprotein, das DNA-Schäden repariert. Diese Schäden treten täglich unzählige Male auf. In den Hautzellen der Probanden, die die reguläre Behandlung mit Schmalband-UVB-Licht erhielten, war die Aktivität von p53 erhöht, bei den Probanden in der Dermasun-Gruppe nicht. Dies bedeutet, dass die Hautzellen der Probanden in der Dermasun-Gruppe nicht beschädigt wurden, während die Hautzellen der Probanden in den anderen Gruppen beschädigt wurden.

Die Forscher betrachteten auch das Protein Gamma-H2AX. Gamma-H2AX wird aktiv, wenn die DNA von Zellen tatsächlich beschädigt wird. Das Protein sagt Reparaturproteinen, welchen Teil der DNA sie genau reparieren sollen. Je mehr Gamma-H2AX in Zellen vorhanden ist, desto mehr sind sie also beschädigt. Wissenschaftler betrachten Gamma-H2AX als Maß für Zellschäden. In diesem Fall fanden die Forscher in beiden Gruppen keine Zunahme.

Da die Menge an p53 bei der regulären Behandlung erhöht war, treten bei diesen Behandlungen wahrscheinlich einige Schäden auf. Da der Wert des Proteins Gamma-H2AX nicht erhöht war, liegt nahe, dass die Zellen in der Lage sind, diese Schäden zu reparieren. Bei der Anwendung von Dermasun Helios werden jedoch anscheinend die Hautzellen gar nicht geschädigt.

 


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